"Im Anfänger - Geist gibt es viele Möglichkeiten,
im Geist des Experten nur wenige." (Shunryu Suzuki)
Diese Worte stammen von einem der bedeutendsten Zen
Meister der Moderne - Meister Shunryu Suzuki und beziehen sich auf den Geisteszustand, den er während der Meditation empfiehlt.
Können wir von diesem Anfänger Geist im Alltag
profitieren?
Wenn wir neugierig, mit Freude etwas das erste Mal
tun, kann es von einer besonderen Leichtigkeit, einem stimmigen Fokus geprägt sein.
Suzuki fragt: "..... was passiert aber, wenn ihr es
zweimal, dreimal oder öfter tut? Dann verliert ihr leicht eure ursprüngliche Haltung dazu. Eine Weile bewahrt ihr euren Anfänger Geist, aber wenn ihr ein Jahr, zwei oder drei Jahre weiterübt,
werdet ihr zwar vielleicht vorankommen, aber ihr seid in Gefahr, die grenzenlose Bedeutung des ursprünglichen Geistes zu verlieren....... Wenn euer Geist leer und bereit ist, ist er stets für
alles bereit; er ist offen für alles. Im Anfänger Geist gibt es viele Möglichkeiten, im Geist des Experten nur wenige."
Ich bin ein Freund des "sowohl als auch" - ich mag
Wissen, ich mag erforschen und erkunden ..... ich erinnere mich aber auch an meine Kampfkunstmeister und Lehrer, die mich immer wieder daran erinnerten, dass mein Wissen dem Sein im Weg stehen
kann...
Beispiele aus der Praxis:
Probieren Sie es mal aus: Sie haben gegen abend
eine Stunde vor Feierabend noch ein wichtiges Gespräch zu führen, dass Sie nicht verschieben können. Oder ein Meeting, ein Telefonat.... Gehen Sie an diese Aufgabe so heran, als würden sie es
heute das erste Mal tun. Diese Vorstellung, die Aufmerksamkeit auf den "Anfänger Geist" zu lenken führt bei Manchem zu einer Frische im Geist.
Oder testen Sie mal ihre Übungs- und Bewegungspraxis mit dem "Anfänger Geist" - Machen Sie
die Yoga Übungen mit der Frische, Neugierde und Freude des ersten Mals.
Wachen Sie morgens neben Ihrem Partner/in auf, und schauen ihn mit dem "Anfänger Geist" an. Ein Lächeln könnte das Geschenk sein.
Der Anfänger Geist soll aber nicht über stimmige und nötige Pausen hinweghelfen. Da ist Selbstfürsorge und Grenzen anerkennen Thema Nummer eins.